Blutegeltherapie bei Pferd und Hund

Die Blutegeltherapie – Menschen nutzen die Behandlung seit Jahrhunderten zur Linderung verschiedenster Leiden. Auch Ihr Hund und Ihr Pferd können davon profitieren. Der kleine Aderlass kann bei akuten und chronischen Entzündungen erfolgreich sein und Schmerzen Ihres Tieres lindern.
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Indikationen bei Hund und Pferd können unter anderem sein:

  • Arthritis / Arthrose
  • Gelenkfehlbildungen
  • Erkrankungen des Sehnen- und Bandapparates
    (z.B. Fesselträger- und Sehnenentzündungen, Kniegelenkentzündung)
  • Myogelosen (Muskelverhärtungen)
  • Bandscheibenprobleme und Wirbelsäulenerkrankungen
    (Kissing Spines Syndrom, Spondylosen, Diskopathien, Cauda Equina
  • Lumbago (Hexenschuss)
  • Thrombose
  • Huferkrankungen (Hufrehe, Hufkrebs, Hufrollenentzündung)
  • Gallen (Piephacke, Nackenbeule usw.)
  • Ekzeme (Leckekzem, Sommerekzem, Mauke)
  • Phlegmone (Abszesse, Einschuss)
  • Hämatome
  • Mastitis (Entzündungen der Gesäuge)

Die Blutegeltherapie hat bei vielen naturheilkundlich ausgerichteten Therapeuten wieder einen festen Platz im Behandlungsspektrum gefunden. Die kleinen Würmer saugen sich am Patienten fest, ernähren sich von seinem Blut und geben die heilende Wirkung Ihres Speichels an Hund und Pferd ab. Blutegeltherapie ist eine vollkommen natürliche Heilmethode, die bei vielen Beschwerden Ihrer Tiere nachhaltige Verbesserung entfalten kann.

Wie funktioniert die Blutegeltherapie

Blutegel sind kleine, regenwurmähnlichen Tierchen – bisher sind etwa 600 Arten bekannt. Wenn Sie sich festbeißen und zu saugen beginnen, regt dies den Stoffwechsel und die Blutzirkulation an. Auch dem Bissreiz selbst wird eine positive Wirkung zugeschrieben. Wichtiger ist aber der Speichel, den die Egel in die Wunde abgeben.

Der Blutegelspeichel enthält vermutlich mehr als 100 bioaktive Substanzen, bisher konnten etwa 25 davon identifiziert werden. Dazu gehören unter anderem Hirudin, Bdellin, Calin, Orgelase, Hyaluronidase und Eglin. Diese Substanzen findet man auch in Arzneimitteln der Schulmedizin, in ihrer Kombination sind sie jedoch einzigartig – eine kleine biologische Apotheke.

Der Speichel wirkt während der Blutegeltherapie gerinnungs-, entzündungs- und schmerzhemmend, entgiftend, antithrombotisch, gefäßkrampflösend und er beschleunigt den Lymphstrom.

Eine interessante Entdeckung: In der freien Natur konnten Wasserbüffel, Rinder, Schafe und Pferde mit Gelenkproblemen beobachtet werden, die Gewässer aufgesucht haben, in denen Blutegel leben. Es scheint, dass sich eine instinktive Partnerschaft entwickelt hat, an der beide profitieren.

Wie läuft eine Blutegeltherapie ab?

Zur Behandlung Ihrer Pferde und Hunde verwende ich medizinische Blutegel – in der Fachsprache Hirudo medicinalis genannt. Sie sind speziell für die Blutegeltherapie gezüchtet und frei von Krankheitserregern. Ich setzte sie bei der Behandlung mit einem Glas oder einer Injektionsspritze an die betroffene Körperstelle Ihres Tieres.

Für Hunde und Pferde ist eine Blutegeltherapie fast schmerzfrei, denn der Speichel enthält ein lokales Betäubungs- und Schmerzmittel. Hund und Pferd müssen auch nicht vollkommen ruhig liegen bleiben, aufstehen und gehen ist erlaubt.

Der eigentliche Saugvorgang nimmt in der Regel eine halbe bis zwei Stunden in Anspruch – dies hängt von der Ausdauer des Egels ab. Wenn er satt ist, lässt er sich von alleine fallen. Bitte bringen Sie etwas Geduld mit. Blutegel dürfen nicht gewaltsam entfernt werden, denn das kann zum Erbrechen der Egel führen und die Wunde verunreinigen.

Je nachdem, wo die Wunde sitzt, werde ich nach der Blutegeltherapie einen losen Verband anbringen, damit Hund und Pferd nicht daran kratzen. Nach der Sitzung sind die Hunde und Pferde meist sehr entspannt, einige schlafen schon während der Behandlung ein – dies ist meist der Fall, wenn die Blutegel auf Akupunkturpunkte gesetzt werden.

Wann kann eine Blutegeltherapie Ihrem Pferd und Hund helfen – Indikationsbereiche

Eine Blutegeltherapie an Pferd und Hund kann einmalig oder bei chronischen Erkrankungen auch mehrfach angewendet werden. Bei einfachen Beschwerden reicht oftmals bereits eine Sitzung, in der Regel sind etwa drei bis vier Sitzungen im Abstand von einigen Tagen notwendig. Vielfach empfehle ich auch, die Blutegeltherapie durch weitere physiotherapeutische Anwendungen zu unterstützen.
  • Arthritis / Arthrose
  • Gelenkfehlbildungen
  • Erkrankungen des Sehnen- und Bandapparates (z.B. Fesselträger- und Sehnenentzündungen, Kniegelenkentzündung)
  • Myogelosen (Muskelverhärtungen)
  • Bandscheibenprobleme und Wirbelsäulenerkrankungen (Kissing Spines Syndrom, Spondylosen, Diskopathien, Cauda Equina
  • Lumbago (Hexenschuss)
  • Thrombose
  • Huferkrankungen (Hufrehe, Hufkrebs, Hufrollenentzündung)
  • Gallen (Piephacke, Nackenbeule usw.)
  • Ekzeme (Leckekzem, Sommerekzem, Mauke)
  • Phlegmone (Abszesse, Einschuss)
  • Hämatome
  • Mastitis (Entzündungen der Gesäuge)
Die Blutegeltherapie kann bei Pferd und Hund außerordentliche Wirkung entfalten, ist aber kein Allheilmittel. Es gibt einige Kontraindikationen. Vorsicht ist geboten, wenn Ihr Hund oder Pferd z.B. ein akutes Darm- oder Magengeschwür hat, trächtig ist, blutverdünnende Medikamente einnimmt (z.B. Marcumar) oder unter Bluterkrankheit, Blutarmut, Diabetes oder Tumoren leidet.

Mögliche Nebenwirkungen

Die Blutegeltherapie an Pferd und Hund hat nur wenige Nebenwirkungen und diese sind leicht behandelbar. Der Wirkstoff Calin im Speichel der Blutegel sorgt dafür, dass die Wunde offengehalten wird und nachblutet. Das Nachbluten ist normal und ausdrücklich erwünscht, denn es reinigt die Wunde und bewahrt vor Sekundärinfektionen. Diese Blutungen können bis zu 24 Stunden dauern. Geben Sie Ihrem Tier für ein bis zwei Tage Ruhe.

Juckreiz ist in dieser Zeit nicht ungewöhnlich und kann durch Aloe Vera Gel, eine Quarkpackung oder Umschläge mit Heilerde gemildert werden. Direkt nach der Sitzung kann es zu einer Spontanverbesserung oder einer Erstverschlimmerung kommen. Nebenwirkungen können unter anderem sein:

  • Juckreiz und Spannungsgefühl
  • Rötung / Verfärbung / Hämatome der Bissränder
  • leichte allergische Reaktionen oder Schwellungen an der Bisstelle
  • Schwellungen der Lymphknoten
  • Kreislaufreaktionen

Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit der Blutegeltherapie

Bislang gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit der Blutegeltherapie an Hunden und Pferden. Die Carstens-Stiftung für Naturheilkunde und Komplementärmedizin fand in einer Studie am Menschen jedoch heraus, dass vor allem bei Arthrose-Patienten schon eine einmalige Blutegelanwendung eine deutliche und langfristige Schmerzlinderung bewirkte. Heute kommt die Blutegeltherapie auch in der Unfall- und der Plastischen Chirurgie regelmäßig zum Einsatz.